Herr S.

Herr S. ist ehrlich und liebt den direkten Kundenkontakt.
Er könnte ein perfeker Staubsaugerverkäufer sein.
Seine Bewerbungen als Staubsaugervertreter kommen bisher immer ungeöffnet zurück.
Das hindert ihn nicht daran, sich weiter zu bewerben.
Um eine Digitalkamera zu gewinnen, nimmt er an einer Konsumbefragung teil
und gibt sein Vorlieben füt private Verkaufsveranstaltungen preis.
Herr S. wird zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.

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Frau W.

Frau W. hört zum Einschlafen gerne die Musik in der Warteschleife von Callcentern.
Leider wacht sie immer wieder bei der Ansage „Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?“ auf.
Frau W.s Freundin hingegen ärgert sich.
Seit ihrem Autokauf erreicht sie keine Ansprechperson im Callcenter mehr.
Frau W. überzeugt ihre Freundin, das Auto auf ihren Namen anzumelden.
Nun kann Frau W. ungestört einschlafen.

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Herr B.

Herr B. würde gerne umsatteln.
Keine Bank will ihn dabei mit einem Kredit unterstützen.
Sein Sohn kann es kaum erwarten, sein Studium zu beginnen.
So kommt es, dass die Familie ihm ein Wirtschaftsmagazin abonniert.
Beim nächsten Bankbesuch darf sich Herr B. über ein sehr
entgegenkommendes Angebot freuen.

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Herr F.

Herr F. will in die USA fliegen.
Sein Haus möchte er sauber hinterlassen.
Er kauft mit seiner Kundenkarte diverse Reinigungsartikel.
Beim Sicherheitscheck am Flughafen erlebt er eine böse Überraschung.
Der Flug wird ihm verweigert.

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Sorry, wrong profile
Die Arbeit Sorry, wrong profile setzt an der Frage an, wo steht das Individuum in der Welt des Geomarketings, von dem es nichts weiß. Vier Kurzgeschichten von Herrn S., Frau W., Herrn B. und Herrn F. erzählen aus einem Alltag, in den die Adressprofile Einzug gefunden haben. Dabei stehen die Portraitierten als Individuuen im Mittelpunkt und sind vielleicht doch stellvertredende Beispiele. Absurd und vielleicht nicht ganz ernst zu nehmend, bewegt sich die Arbeit zwischen Fiktion und Realität. Realität deshalb, da die Geschichten auf recherchierten Tatsachen basieren und die gezeigten Adressprofile eine Rekonstruktion angebotener Daten sind.

Formate
50 x 50 cm, 75 x 75 cm, 100 x 100 cm
Lambda Print auf Alu-Dibond

Enstehungsjahr
2008

 

Geomarketing
Geomarketing-Firmen sind die unbekannten Datenverwalter
der Konsumwelt.
Durch Umfragen, Kundenkarteien oder Rabattkarten gewinnen Unternehmen Kenntnisse über das Konsumverhalten
von Einzelpersonen. Diese Daten werden von Geomarketing-Firmen gekauft, welche daraus systematisch so genannte Adressprofile generieren. Ihnen liegen über 70 Kategorien zugrunde - Alter, Krankheiten, Alkoholkonsum, Einkommen und weitere. Sie werden durch die Wohnorte der Konsumenten lokalisiert und bilden so eine Topographie des Konsums.
Mittlerweile existiert für jede Adresse in Deutschland ein Adressprofil.
Unternehmen wiederum kaufen diese Adressprofile und verfolgen damit das Ziel, einerseits effizienter auf das zukünftige Verhalten „ihrer“ Kunden eingehen zu können; andererseits die Informationen zur Überprüfung einzelner Individuen zu nutzen.
In der Marketingbranche wird Geomarketing als zukunftsweisend betrachtet, mit ständiger Expansion.

   
Arbeiten Sorry, wrong profile Konstellationen
  Driftin´ Elefantenohrfisch
Gruppenarbeiten Stadt, Land, Fluß Subraum
Bücher Sorry, wrong profile Subraum
  Elefantenohrfisch  
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